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Mit dem Hund auf Grenzpatrouille

Nächtliche Abenteuer in den 1970er Jahren

Fotografie Gerhard van Laar 1977 mit seinem Hund.

Von 1972-1979 war ich an der grünen Grenze, in der Grafschaft von Gronau bis Emmlichheim, als Grenzpatrouille tätig. Wir kontrollierten, wer über die grüne Grenze kam. Patrouilliert wurde entlang der Grenzsteine, mit einem Hund zum Schutz.

An einem Abend im Jahr 1977 kam ich zum Nachtdienst; wir fuhren mit dem Bulli Streife. Da teilte die Funkleitstelle mit, dass sich im Raum Getelo bei einer Kontrolle jemand abgesetzt hatte. Wir sollten auch da hochfahren. Auf diesem kleinen Zollamt hatte ein Kollege Dienst, als ein Fahrzeug mit Bremer Kennzeichen aus Holland kam, ein dunkelhäutiger Mensch saß hinter dem Steuer. Der Kollege kontrollierte den Fahrer, einen Deutschen, und nahm den Ausweis mit, um ihn im Zollgebäude zu kontrollieren. Da wurde festgestellt, dass es einer war, der desertiert war und auch das Auto war als gestohlen gemeldet. Als der Kollege rausging, war der Fahrer bereits mit dem Auto in die Niederlande geflüchtet. In der nächsten Kurve war er aber in den Graben gefahren, und der Insasse zu Fuß geflohen.

Abends war eine Grenzstreife unterwegs, es war schon dunkel und sie sahen eine männliche, dunkle Person und wollten sie überprüfen. Und da floh die Person. Die Streife hatte die Ereignisse vom Tag mitgekriegt; es war auch ein Hund dabei, der eingesetzt wurde. Der Hund verfolgte die fliehende Person, legte sich dann aber mit einem Hofhund an, worauf die Person weg war. Man durchsuchte den Hof und fand eine Jacke und gestohlene Munition. Die Person wurde aber nicht gefunden und die Kollegen haben sich zurückgezogen.

Der Bauer ging abends nochmals durch die Ställe, auch durch den Schweinestall und leuchtete mit der Taschenlampe in einen Stall rein und sah eine männliche Person, schwarz, mit weißen Augen. Er rief die Zöllner an. Auch wir wurden hinbeordert; die Funkdienstelle ordnete an, dass wir hinfahren sollen. Der Kollege auf dem Amt war ganz aufgeregt, er kannte alle Bauern.

Als wir mit Kollegen ankamen, war er weg. Ein anderer Bauer rief an, weil seine Kühe unruhig waren. Die Streife fuhr dann dort hin. Ich habe ihm gesagt, er soll die Außentüren des Stalls abschließen. Dann sind wir mit drei Kollegen rein. Der Bauer blieb im Haus – er war ziemlich verängstigt. Oben im Stall war Stroh gelagert. Niemand wollte nach oben. Ich habe dann den Hund nach oben getragen. Die Durchsuchung war aber negativ.

Ein Taxifahrer sah den Flüchtenden dann in Uelsen. Andere Streifen wurden gerufen und nahmen ihn dort fest.

 

Erzählt von Gerhard van Laar, Nordhorn 26.10.2018

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